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AutorenbildMichael Schey

Raufende Kinder - Aggressives Verhalten, das unterdrückt werden muss?

Aktualisiert: 18. Sept. 2023

Werden zwei wilde Buben, die schwitzend und schnaufend über den Rasen rollen und versuchen sich umzuwerfen und festzuhalten, von Erzieher/innen erwischt, wird dies im Regelfall bestraft und somit den Jungen als schlechte oder böse Verhaltensweise eingeprägt.


Zwei Jungen die auf dem Rasen kämpfen.

Wildheit, seine Kräfte zu messen und eine gesunde Rangordnung auszukämpfen, ist ein normales Bedürfnis von Kindern, vor allem auch von Jungs. Diese Verhaltensweisen werden jedoch fälschlicherweise oft als aggressives Verhalten von Erzieher/innen eingestuft.


Rangeln - Raufen - Kräftemessen: Ein natürliches Bedürfnis?


Wenn man Jungen Ihr Bedürfnis, sich zu spüren und auszutesten verwehrt oder gar bestraft, nimmt man ihnen einen bedeutenden Rahmen, in dem sie sich gesund entwickeln können.


Wenn sie diesen Teil ihrer Männlichkeit ständig unterdrücken müssen, dürfen wir uns nicht wundern, dass die Polizei über zunehmende Brutalität bei Jugendlichen klagt - über 15-Jährige, die noch zutreten, obwohl ihr Opfer schon wehrlos am Boden liegt. Mit ein Grund dafür ist, dass viele gar nicht wissen, was sie mit ihren Tritten oder Schlägen anrichten. Weil sie als Kinder nie spielerisch gekämpft haben. Weil Kämpfen tabu war.


Aber wie damit umgehen?


So ist es für Erzieher/innen und Eltern wichtig, körperliche Auseinandersetzungen unter Kindern nicht grundsätzlich zu verbieten. Eine sensible Wahrnehmung der Emotionen und Gruppendynamiken hilft zu erkennen, ob Konflikte

entwicklungsfördernd oder destruktiv sind. Ebenso hilft das Ausüben bestimmter Kampfsportarten, gezielt Schlüsselqualifikationen bei Kindern zu stärken.


Besonders gut eignen sich Sportarten wie beispielsweise Ringen, Judo oder Brazilian Jiu-Jitsu. Bei diesen Kampfsportarten wird gewährleistet, dass das Gelernte auch in die Tat umgesetzt wird und freies, friedliches Kämpfen (Randori, Sparring) auf dem Trainingsplan steht.


Raufende Kinder nicht als Problem sehen - sondern als Chance:


Ein Kampf kostet Energie, Kraft und ist schweißtreibend. Gemeinsam an seine Grenzen zu gehen, löst ein unvergleichliches Verbundenheitsgefühl aus. So gibt es keinen Erfahrungsbereich in dem man sich emotional und räumlich näher kommen kann als beim Ringen und Raufen. Durch friedliches Kämpfen ohne Schläge und Tritte, das wir im Brazilian Jiu-Jitsu auch als „rollen“ bezeichnen, erfährt man im positiven Rahmen den Umgang mit Kraft und Aggression, Sieg oder Niederlage.


Logo des Konzepts Mattenpädagogik

Das freie Kämpfen in friedlichem Rahmen stärkt das Selbstbewusstsein, die eigene Handlungsfähigkeit und die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen.

Alle jungen Kampfsportler müssen lernen, dass Mitgefühl, Verbundenheit und Fairness wichtige Eigenschaften eines guten Kämpfers und eines gesunden Menschen sind.






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